TEST: Zendure SBP2000 – Alle Vor- und Nachteile

von 01.11.2022Powerstationen

Zendure SPB2000

Zendure SBP2000 – Highlights auf einen Blick

  • 2096Wh Li-Ion NMC Akku
  • 46,8V 44,8Ah
  • ≥3000 Ladezyklen bei 60% SOH
  • MPPT Laderegler 12-60V/max. 600W
  • 80% in 1h aufgeladen über 230V/1.800W
  • 2000W AC Ausgang (echter Sinus)
  • 2x USB-C mit 100W (jeweils)
  • 2x USB-C mit 20W (gesamt)
  • 1x KFZ Zigarettenanzünder Output mit bis zu 136W
  • Gewicht 21,2Kg
  • Größe 44,6 x 27,6 x 35,2 cm
  • Temperaturbereich -20-60°C
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Zendure SBP2000 Erfahrungsbericht

Der Einsatzzweck
Da ich meine Stationen hauptsächlich beim Camping benutzte und sie nicht 365 Tage im Jahr lade/entlade, ist mir Kapazität wichtiger als Ladezyklen. Mein Caravan hat nur einen Landanschluss ohne Akkus und Solar. Und das soll auch so bleiben, da ich die Flexibilität der Powerstationen nicht aufgeben will. Wir stehen oft autark oder auf privaten Stellplätzen/ Campingplätzen die auch freie Wiesen ohne Strom anbieten. Dort steht man oft günstiger und ruhiger.
Ich habe die Zendure SBP2000 nun ca. 4 Wochen beim Camping und zu Hause eingesetzt und ausprobiert.
Lieferumfang
Es sind alle Kabel dabei die man so braucht, um die Station mit Solarpanel oder an der Steckdose aufzuladen. Leider liegt kein KFZ Ladekabel dabei. Hier ist aber schon eine erste Neuerung, neben dem XT60 zu MC4 Stecker hat Zendure ein AC Kaltgeräte Stecker zu MC4 beiliegen. Man kann am XT60 Eingang mit 12V-60V und max. 600W per Solar laden. Zusätzlich kann am AC Ein/-Ausgang mit 60V-160V bis max. 1800W geladen werden. Etwas ungewöhnlich, aber technisch durchaus machbar.
Das zeitgleiche laden und entladen am XT60 hat problemlos geklappt. Bei dem AC Eingang hoffe ich, dass ich es irgendwann nachreichen kann, ich habe bis jetzt nicht die Möglichkeit mit über 60V einzuspeisen.
Die Ausgänge haben 4 Steckdosen mit einer Gesamtleistung von 2000W, eine KFZ Dose und
4 USB-C Buchsen.
Ja, Zendure hat mal eben die „normale“ USB-A Buchsen für obsolet erklärt, da diese in den nächsten Jahren eh aussterben werden. Für mich ist es perfekt, da ich soweiso alles auf USB-C laufen habe. Allerdings liegt auch ein kleiner Adapter bei. Für alle Kabel ist eine Kabeltasche dabei, die man auch an der Powerstation befestigen kann.
Gewicht/Handling

Bei den Leistungsdaten hat die Zendure SBP2000 verständlicherweise auch ihr Gewicht. Sie wiegt 21Kg, was für mich persönlich so langsam die Grenze wäre, was eine mobile Powerstation zum Campen wiegen sollte, da ich schon auf die Zuladung achten muss. Durch die Rollen und den stabilen Griff ist sie aber problemlos zu transportieren und bewegen.

Zendure SBP2000 beim Camping im Caravan
Gastbeitrag von Martin

Gastbeitrag von Martin

Moderator

Martin ist der Moderator meiner Facebook Gruppe Powerstationen & Solargeneratoren. Durch seinen Background als IT-Systemelektroniker hat er nicht nur die nötige Begeisterung für allerlei technisches Equipment, sondern auch das kompetentes Fachwissen um eine Powerstation bewerten zu können. Sein Einsatzzweck: im eigenen Caravan bei Ausflügen mit der Familie.

Einrichtung/Konnektivität

Direkt nach der erfolgreichen Verbindung mit dem Handy hat sich die Zendure SBP2000 erstmal die neusten Updates geholt. Das ist auch notwendig, da unter anderem ein Fehler in der AC Ladung behoben wurde. Als Funkverbindung kommt hier W-Lan zum Einsatz was den Vorteil hat, dass man die Powerstation ins heimische Netzwerk integrieren kann und so aus der Ferne steuern kann. Eine Besonderheit bei dieser Powerstation ist die Verbindung über 4G Mobilfunk. Richtig gehört, sie hat eine fest verbaute SIM Karte (vermutlich Vodafone Netz) integriert, womit die Powerstation auch völlig Autark von überall ferngesteuert werden kann. Und das ganze ist kostenlos! Keine Abos, keine zusätzlichen Gebühren oder ähnliches. Damit konnte ich die Powerstation steuern, obwohl wir mit unserem Wohnwagen autark standen. 
Die App selbst ist sehr übersichtlich und es fehlt an keiner Einstellung oder Übersicht. Man hat alle Ein- und Ausgänge im Blick und kann sich sogar Statistiken anzeigen lassen.
Außerdem lässt sich ähnlich wie bei EcoFlow die minimale und maximale Kapazität begrenzen um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern. Alle sonstigen Einstellungen wie Standbyzeiten, Sleepmodus, RGB-Ambientelicht, etc. sind natürlich ebenfalls vorhanden. Die Zendure App gibt es für iOS sowie Android zum kostenfreien Download. 

App Steuerung der Zendure SBP2000
Reiskocher an der Zendure SBP2000 Powerstation
USV-Funktion

Ähnlich wie wir es bereits von EcoFlow kennen, kann auch die SBP200 als unterbrechungsfreie Stromversorgung an der Steckdose verwendet werden. Sollte es einmal zum Stromausfall oder gar Blackout kommen, schaltet die Powerstation innerhalb von 13 Millisekunden auf Akkubetrieb um und versorgt so die angeschlossenen Geräte weiterhin mit Strom. 

Lüfter

Die Lüfter sind definitiv keine leisen Lüfter, sie werden aber nach Bedarf gesteuert. Da es beim Lüfterthema immer wieder Diskussionen gibt sollte man beachten, was die Zendure SBP2000 für eine Leistung und Kapazität verarbeitet. Durch die teilweise doch recht aufdringliche Lüftersteuerung werden die Elektronik und Akkus bei voller Leistung vor den Hitzetot geschützt. Es gibt noch einen Sleepmode, der regelt die Eingangsleistung auf 300w sowie die Lüfter auf kleine Stufe herunter, schaltet das Ambientelicht und die Töne aus. Ändert man eines der Parameter, ist der Sleepmodus wieder deaktiviert. Man kann in der App aber auch bei Bedarf die Eingangsleistung beschränken. Ich denke wenn alle Hersteller demnächst mehr auf die Community hören und 2-3€ mehr pro Lüfter ausgeben, dann wird man bald da nicht mehr so drüber meckern können.

Ladezyklen

Es sind laut Hersteller 3000 Ladezyklen bis zu einer Kapazität von 60% und 1500 Zyklen bis 80% Kapazität angegeben. Auf Nachfrage bei Zendure wie sie es schaffen bei Li-Ion NMC Zellen solch hohe Zyklen zu erreichen, erhielt ich wie erwartet keine Auskunft. Daher ist diese Angabe mit Vorsicht zu geniesen. Interessant wäre gewesen, welche Zellen genau verbaut sind und unter welchen Bedingungen diese angeblichen Zyklen zu erreichen sind.

Display

Für mich eines der größten Displays die ich bisher gesehen habe. Die Kapazität sowie die Ein/Ausgangswerte, konnte ich aus 4-5m Abstand problemlos ablesen. Bei Sonne blendet es leider etwas. Für die Zukunft wäre es richtig toll, wenn es das einfache LCD durch ein Touch Display ersetzt werden würde, wo man alle Einstellungen der App auch direkt am Gerät steuern kann.

Ambientelicht

Für einige sicherlich unwichtig und Schnick Schnack, aber wie schon bei meiner ersten Station der EcoFlow River Max liebe ich das Ambientelicht und nutze es tatsächlich auch Nachts beim Campen. Es lassen sich mehrere Farben und Helligkeiten einstellen.

 

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Vorteile

  • Eine Kapazität von 2.096Wh 
  • automatische Aufladung bei Sonnenaufgang
  • sehr großes Display gut aus etwas Entfernung zu lesen
  • 4x AC Ausgang mit insgesamt 2000W
  • Appsteuerung, Eingangsleistung und Kapazität regelbar
  • Kostenfreier 4G Mobilfunk Zugang weltweit
  • Transportgriff , Teleskopgriff und Transportrollen
  • 2x 100W USB-C, 2x 20W USB-C
  • USV-Funktion
  • RGB Ambientebeleuchtung

Nachteile

  • Lüfter und Lüftersteuerung könnte noch optimiert werden
  • Display blendet bei Sonnenschein etwas
  • kein LiFePo4 Akku
  • Einige Einstellung sind nur in der App verfügbar

Mein persönliches Fazit

Alles in allem eine solide Powerstation und ich bin gespannt, ob und was man von dem Hersteller in der nächsten Zeit noch zu sehen bekommt. Ich habe mich hauptsächlich aufgrund des Designs und Funktionsumfangs für die Zendure SBP2000 entschieden. Sie besitzt ein überdurchschnittlich großes Display, Ambientebeleuchtung die sich perfekt in meinen Wohnwagen integriert und die Leistung aller Schnittstellen ist für 100% meiner Anwendungen absolut ausreichend.  Sicher ist auch diese Station noch nicht perfekt aber die SBP2000 macht Lust auf mehr. Bei mir wird sie schon auf Grund der Kapazität meine alte River Max im Caravan ersetzen.
Fürs Vorzelt und Zelt der Kinder habe ich noch eine Bluetti EB3A besorgt, diese bin ich aber noch am ausprobieren.

Welche Alternativen gibt es?

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