Kein stabiler 12V Ausgang / Kühlbox geht nicht? Kein Problem!

von 11.04.2021Powerstationen

Das Problem

Kennst du das?
Du hast eine neue Power Station, steckst deine Kompressorkühlbox an und plötzlich verweigert diese nach wenigen Stunden den Dienst obwohl du noch reichlich Restkapazität im Akku hast. Das ist ärgerlich, aber kein grundsätzlicher Defekt. Ich erkläre dir, wo das Problem liegt. 

Diese Power Station hat vermutlich keinen stabilisierten 12V Ausgang. Vor allem Li-Ion Power Stationen bestehen nicht wie viele denken aus „einem Akku“ sondern aus mehreren Akku Zellen. Eine Zelle hat eine so genannte Nominalspannung von 3,7V. Wenn eine Lithium Zelle voll ist (100%), hat sie 4,1V und wenn sie leer ist, 2,8V. 
Nun ist es so, dass meistens 3 Zellen in Reihe geschaltet sind, also 3*4,2V=12,6V und damit kommt man auf die Spannung, die bei deiner Power Station aus dem 12V Zigarettenanzünder heraus kommt. 
Wenn jetzt allerdings die Zellen leer werden, haben wir nicht mehr 3*4,2V sondern 3*2,8V, wenn wir von 0% Restkapazität ausgehen. Das ergibt eine Gesamtspannung von gerade mal 3*2,8V=8,4V. 

Zusammengefasst bedeutet das, dass der 12V Ausgang euer Power Station zwischen 12,6V und 8,4V schwankt, je nachdem wieviel Restladung die Box noch hat. 

Jetzt müsst ihr wissen, das Kompressorkühlboxen Spannungsschwankungen nicht sonderlich geil finden. Sie arbeiten in den meisten Fällen zwischen 11 und 24V problemlos, alles was darunter liegt mögen sie nicht. Um das zu überwachen, haben die meisten Kompressorkühlboxen einen Spannungswächter verbaut. Dieser dient hauptsächlich dazu eure KFZ Batterie vor Tiefenentladung zu schützen, falls ihr die Kühlbox im Auto angesteckt habt. Denn unter 11,5V startet kein Auto mehr und das wollen wir ja nicht. Darum haben die Hersteller von Kompressorkühlboxen vorgesorgt. 

Diese Vorsorge wird uns allerdings bei Li-Ion bassierten Power Stationen ohne Spannungsstabilisation zum Verhängnis. 

Nun gibt es drei Optionen: 

1. Ihr kauft euch eine Power Station mit stabilisiertem 12V Ausgang. Diese korrigiert die Spannung immer auf ca. 12,6V, egal welche Spannung der Akku gerade hat. So könnt Ihr auch 100% Kapazität der Power Station nutzen. Da wären zum Beispiel folgende Modelle zu nennen: PowerOak AC50s, Jackery Explorer 500, Explorer 1000, Explorer 240, PowerOak EB150, EB240, usw.

2. Ihr nutzt einen externen Spannungsstabilisator wie die Voltbox von Plugin Festivals bzw. CROSSTOOLS. Sie haben nämlich mit der Travelbox 500 ein ähnliches Problem, aber bieten zusätzlich diese Voltbox an. Sie sorgt für die oben genannte stabilisierte Spannung um Kompressorkühlboxen an allen Power Stationen betreiben zu können.

3. Ihr entscheidet Euch für die IceCube Kompressorkühlbox von Plugin Festivals. Diese hat den Spannungsstabilisator bereits integriert und ist sogar konfigurierbar. Das ist eine der wenigen Kühlboxen, die ihr problemlos an Power Stationen ohne stabilisiertem 12V Ausgang betreiben könnt.

Die Voltbox im Test

Ich habe wieder mithilfe meiner elektronischen Last einen Verbraucher simuliert und auf bis zu 10A (120W) hoch gedreht um zu sehen, ob die Voltbox auch Extrembelastungen standhält. Als Quelle diente mir direkt die Travelbox 500 da sie keinen stabilisierten 12V Ausgang besitzt.
Das hat sie gut verkraftet, allerdings ist die Spannung teilweise auf unter 11,1V abgefallen, was für manche Kompressorkühlboxen fast schon zu wenig sein könnte. Man muss aber auch dazu sagen, dass das bei Erwärmung durchaus normal ist und keine Kühlbox dauerhaft so viel Strom zieht wie ich es in meinem Test getan habe. Meine Dometic CDF18 lief jedenfalls problemlos was mich sehr freut. 
Nach einer Weile ging der interne Lüfter an (Ja, die kleine Kiste hat sogar einen Lüfter verbaut) welcher schon deutlich höhrbar war. 
Hin und wieder hatte ich an meinem Verbraucher keine Spannung anliegen. Wie ich rausgefunden habe, hatte bei mir der Stecker am Output einen Wackelkontakt. Plugin Festivals will mit den Adapter tauschen, ich berichte dann ob das Problem behoben ist. 
Leider konnte ich nicht testen wie das Gerät mit Spannungsspitzen umgeht (Stichwort: Anlaufstrom von Kompressorkühlboxen), aber vielleicht fällt mir da in Zukunft noch ein praktikabler Test ein. 

Grundsätzlich bin ich also mit der Voltbox zufrieden. Ein paar Nachteile sind mir trotzdem aufgefallen, die ich euch in der unten stehenden Tabelle zusammen gefasst habe. 

Vorteile

  • hat einen integrierten Lüfter der vor Überhitzung schützt
  • kompakt verstaubar durch abnehmbare Kabel
  • Robust und wertig verarbeitet 
  • Stabilisiert die Spannung bis 10A
  • zwei LEDs zur Überwachung

Nachteile

  • Man kann Input & Output leicht vertauschen
  • Bei meiner Version hatte der Output Stecker einen Wackelkontakt
  • Die Stecker lassen sich schwer in die Buchsen einstecken, halten aber dadurch auch sehr gut
  • Unter Last bricht die Spannung auf bis zu 11,1V ein, nicht schlimm aber bisschen stabiler wäre schön

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Die Voltbox könnt ihr direkt bei Plugin Festivals erwerben